Die führenden Betreiber von Einweg-Pfandsystemen und Branchenakteure in Europa haben sich zusammengeschlossen und Mitte Februar offiziell die European Deposit Return Systems Association (EDRSA) ins Leben gerufen. Diese Vereinigung widmet sich dem Erfahrungsaustausch und der intensiven Zusammenarbeit aller Einweg-Pfandsysteme in Europa. Auch die DPG, Betreibern des bundesweit tätigen deutschen Einwegpfandsystems, gehört zu den Gründungsmitgliedern und wurde darüber hinaus als Board Member gewählt.

Die EDRSA hat das Ziel, Innovation, Effizienz und Umweltverantwortung in Pfandsystemen zu fördern, indem sie zentrale Akteure der Branche – darunter Systembetreiber, politische Entscheidungsträger, Recycler und Technologieanbieter – zusammenbringt. Die Vereinigung wird eine Plattform für den Austausch von Fachwissen sein und damit der Weiterentwicklung der Kreislaufwirtschaft dienen.
Die 17 Gründungsmitglieder der EDRSA sind die derzeitigen Einweg-Pfandsysteme von Dänemark, Estland, Finnland, Deutschland, Ungarn, Island, Irland, Lettland, Litauen, Malta, den Niederlanden, Norwegen, Portugal, Rumänien, der Slowakei, Schweden und Österreich.

Bei der konstituierenden Sitzung im Februar 2025 wurde Marian Ac (Einwegpfandsystem Slowakei) zum Präsidenten der EDRSA gewählt. Deutschland ist gemeinsam mit Irland, Norwegen, Lettland und Rumänien im Board vertreten. Österreich übernimmt die Rolle der Schatzmeisterin.

„Mit der zunehmenden Anzahl an Pfandsystemen in Europa wächst auch die Bedeutung, den Austausch von Wissen und Erfahrungen aktiv zu fördern. Pfandsysteme spielen eine zentrale Schlüsselrolle für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft. Wir freuen uns, diesen Wandel aktiv mitzugestalten und gemeinsam im europäischen Netzwerk strategische Impulse für die Zukunft zu setzen,“ so Susanne Kürschner, Geschäftsführerin der DPG Deutsche Pfandsystem GmbH.

Förderung von Wissens- und Informationsaustausch

Der Präsident der EDRSA Marian Ac erklärt, „unsere Vereinigung startet in einer Zeit, in der neue EU-Vorschriften schrittweise umgesetzt werden und neue nationale Einweg-Pfandsysteme entstehen. Wir wollen als Plattform bei der Umsetzung dieser Vorschriften helfen und dabei Wissen und Erfahrungen innerhalb der Einweg-Pfandländer austauschen. Darüber hinaus möchten wir die Zukunft der Kreislaufwirtschaft mitgestalten und damit die Umwelt schützen. Wir begrüßen alle, die ähnliche Ziele verfolgen“.

Die Gründung der EDRSA kommt zu einem entscheidenden Zeitpunkt. Die Bedeutung von Pfandsystemen hinsichtlich Abfallreduzierung und Wiederverwertung von Materialien wird weltweit zunehmend von den Regierungen und Organisationen erkannt. Die Vereinigung wird sich auf Standardisierung, Integration neuester Technologien, Konsumentenfreundlichkeit und politische Interessenvertretung konzentrieren.

Aktive Mitgestaltung, auch bei der Gesetzgebung

Die Vereinigung unterstützt die Bestrebungen ihrer Mitglieder, die Zukunft der Pfandsysteme und ihre Rahmenbedingungen aktiv mitzugestalten. Sie setzt sich dafür ein, die Vielfalt der Pfandsysteme in der Europäischen Union und weltweit zu respektieren, während sie Maßnahmen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft, des Umweltschutzes sowie die Information und Bildung über Pfandsysteme vorantreibt. Die EDRSA engagiert sich aktiv in öffentlichen Debatten und in der Zusammenarbeit mit einflussreichen Organisationen wie den großen Herstellergruppen oder den Handelsverbänden.

Darüber hinaus verfolgt die Vereinigung das Ziel, die Gesetzgebung und die Politik im Bereich Einweg-Pfandsysteme und Verpackungen in Europa lenkend zu beraten. Sie fungiert als wichtiger Partner für Gesetzgeber, mit dem Ziel dass die Bedürfnisse der Hersteller, der Rücknehmer sowie die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft in der Gesetzgebung berücksichtigt werden. Gleichzeitig wird an der Stärkung der Systeme gearbeitet, um hohe Sammelquoten zu erreichen.
Die Mitgliedschaft ist für alle Pfandsystem-Organisationen aus der Europäischen Union, dem EWR und der EFTA offen, während assoziierte Mitgliedschaften auch für Pfandsystem-Organisationen weltweit möglich sind.


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